Zahl wohnungsloser Menschen steigt auch in Sachsen und Leipzig: Mehr Prävention und Unterstützung nötig!

Die Zahl wohnungsloser Menschen hat sich laut Statistischem Bundesamt drastisch erhöht. Für den Freistaat Sachsen wurden zum 31.01.2024 – dem Stichtag der bundesweiten Erhebung – insgesamt 4.535 wohnungslose Menschen gezählt. Im Vorjahr waren es noch 2.935 (https://gleft.de/5FO).

In der Stadt Leipzig waren zum 31.01.2024 insgesamt 945 wohnungslose Menschen untergebracht. Im Vergleich zum Jahr 2023 waren das 185 Personen mehr. Ein Effekt der erhöhten Zahlen seien dem Amt nach aber auch auf verbesserte Datenmeldungen zurückzuführen. Eine Leerstelle der Erfassung sind weiterhin die Menschen, die auf der Straße leben, ohne Notunterkünfte aufzusuchen und diejenigen, die bei Bekannten oder Familienangehörigen übernachten. Mein Statement:

Die aktuellen Zahlen der Wohnungslosenstatistik zeigen die dramatische Lage in aller Klarheit. Mehr Menschen verlieren ihre Wohnung oder finden auf dem Wohnungsmarkt keinen Platz mehr. Das darf nicht als Normalität hingenommen werden. Mit dem Verlust der Wohnung ist der Verlust des eigenen Rückzugs- und Ruheortes verbunden, Wohnungslosigkeit bedeutet Verletzlichkeit, keine Privatsphäre und ist ein zentraler Motor für den sozialen Abstieg. Dass geflüchtete Menschen keine Wohnung finden und dauerhaft in zentralen Sammelunterkünften oder gar Zeltunterkünften leben, ist ebenso wenig hinzunehmen.

Als Linksfraktion arbeiten wir seit vielen Jahren konstruktiv an Lösungen zur Vermeidung und Beendigung von Wohnungslosigkeit und zur Verbesserung der Lage wohnungsloser Menschen in Leipzig. Auf unsere Initiative hin ist der Hilfebus als zentrales Element der Hilfelandschaft entstanden, Träger der sozialen Arbeit wurden in ihrer wichtigen Arbeit gestärkt, eine mobile medizinische Versorgung geschaffen. Mit dem Ausbau des Leipziger Modellprojekts „Eigene Wohnung“ können zudem noch mehr langjährig Wohnungslose den Weg zurück in die soziale Stabilisierung nehmen.

Doch es bleibt noch viel zu tun. Entsprechend der im Juni vom Stadtrat beschlossenen Fortschreibung des Wohnungspolitischen Konzeptes braucht es mehr Bemühungen zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Für besonders verletzliche/ vulnerable Gruppen wollen wir bessere Zugänge in Wohnraum schaffen. Der Freistaat Sachsen darf nicht weiter wichtige Mieter*innenschutzinstrumente wie die Erschwernis der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen oder den verlängerten Kündigungsschutz für Mieter*innen umgewandelter Wohnungen blockieren. Auch der Zweckentfremdung von Wohnraum muss endlich wirksam ein Riegel vorgeschoben werden. Dafür werden wir uns als Linke weiter stark machen!

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