Im Juni 2013 beschloss der Stadtrat das Wohnungspolitische Konzept fortzuschreiben. Die bis dato geltende Version dieses kommunalen Grundsatzpapieres stammte aus dem Jahr 2009 und war noch auf eine schrumpfende bzw. stagnierende Bevölkerung und in diesem Sinne einem entspannten Wohnungsmarkt mit recht hoher Leerstandsquote ausgerichtet.
Das hat sich bekanntlich geändert. Leipzig ist die bundesweit am meisten wachsende Stadt, Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt – Sanierung, Neubau und steigende Mieten – sind augenscheinlich, der Leerstand ist in den vergangenen Jahren erheblich gesunken.
Das neue Wohnungspolitische Konzept ist Ergebnis eines einjährigen Beteiligungsprozesses. Das Netzwerk „Stadt für alle“ hat als einer der wenigen Akteure, die die Interessen von Mieter*innen vertreten, daran mitgewirkt.
Im Gespräch mit Roman Grabolle schätzen wir den Prozess und das Ergebnis ein.
Trägt der Entwurf die Handschrift der Immobilien-Unternehmen? Wird Leipzig auf Basis dieses Entwurfes Gentrifizierungs- und Segregationsprozesse verhindern können? Wie konkret sind die Vorschläge für eine soziale Wohnungspolitik?