Am 1. Juni ist der Internationale Kindertag. Dieser Tag sollte einmal mehr zum Anlass genommen werden, um auf die desaströsen Umstände aufmerksam zu machen, unter welchen manche Kinder und Jugendliche aufwachsen müssen – auch in Deutschland und auch in Leipzig.
Mein Statement:
„Etwa jedes fünfte Kind in unserer Stadt lebt in Armut. Das sorgt von früh an für ein erschwertes Aufwachsen.
Wie aktuelle Zahlen aus dem Leipziger Sozialreport 2024 darstellen, hatten 31,6 Prozent aller Schulanfänger*innen im Untersuchungszeitraum 2022/23 Entwicklungsdefizite im sprachlichen Bereich. Die Zahlen verdeutlichen auch, dass diese Problemlagen weitaus häufiger bei Kindern vorkommen, welche in sogenannten Schwerpunkt- und Aufmerksamkeitsgebieten – also Gebieten mit hohen Armutsquoten – leben. Von Beginn an verringern sich so die Chancen auf gute Bildungsperspektiven und auf ein selbstbestimmtes, gutes Leben.“
Die Linksfraktion kämpft seit Jahren für faire Aufwachsbedingungen für ALLE Kinder und Jugendliche in Leipzig. Im Mai 2020 beschloss der Stadtrat auf unsere Initiative, dass die Stadt mit einer Kinder- und Jugendcharta ein Leipziger Kinder- und Jugendgrundgesetz erarbeiten soll. Die Charta soll durch eine umfassende Gesamtstrategie zur Prävention armutsbedingter Folgen ergänzt werden. Seit kurzem liegt endlich eine entsprechende Stadtratsvorlage vor.
„Die Stadt hat die Charta und die Gesamtstrategie fast fünf Jahre ausgesessen und legt uns nun ein ziemlich schmales Papier vor, das den Namen Strategie kaum verdient. Um Armut von Kindern und jungen Menschen wirksam zu bekämpfen, braucht es umfassendes Handeln. Ein Beispiel dafür ist die von uns initiierte Verbesserung des Betreuungsschlüssels in zunächst zehn Kindertagesstätten mit besonderen sozialen Problemlagen. Auch das Vorgehen gegen Wohnungslosigkeit junger Menschen durch das Careleaving-Projekt des Jugendamtes gehört dazu.
Es gibt weiterhin viel zu tun, damit Kinder und Jugendliche bestmöglich in ein unbeschwertes Leben starten können. Dafür setzt sich die Linke natürlich auch in Zukunft ein!“