Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende: Weiter für eine rationale und humane Drogenpolitik

Am 21. Juli 2025 begehen wir zum 27. Mal den Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende. An diesem Tag wird an Menschen erinnert, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben sind. Zudem werden politische Forderungen für eine humane Drogenpolitik erhoben. Als Linke gedenken wir und erheben klare politische Forderungen. Mein Statement:

„Auch in Leipzig verursacht der Konsum illegalisierter und legalisierter Substanzen in vielen Fällen schwere gesundheitliche Schäden bis hin zu Todesfällen. 2024 starben in unserer Stadt 17 Menschen infolge des Konsum illegalisierter Substanzen von 28 sachsenweit (siehe Landtagsdrucksache gleft.de/6hy). Es muss von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. 

Der Gedenktag ist ein wichtiger Raum für Trauer und für Begegnung, aber auch für den Blick in die Zukunft. Das diesjährige Motto ‚Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen‘ soll zeigen, wie präsent Abhängigkeitserkrankungen in dieser Gesellschaft sind. In den Leipziger Suchtberatungs- und Behandlungsstellen ist Alkohol weiter mit Abstand die Hauptdiagnose, gefolgt von Stimulanzien wie Crystal. Bei der Jugenddrogenberatungsstelle dagegen lagen Fälle aufgrund von Cannabis-Konsum weit vorn, gefolgt vom Medienkonsum. Es braucht sehr verschiedene Ansätze von Prävention, Beratung und Behandlung. Reine Verteufelung und Verbote sind dabei kontraproduktiv und führen in der Regel zu riskantem Konsum!

In Leipzig verfügen wir über ein gutes Netz an Präventions-, Beratungs- und Hilfeangeboten. Dieses muss weiterhin gestärkt und auf neue Bedarfe ausgerichtet werden. Wir freuen uns, dass voraussichtlich spätestens im nächsten Jahr der mobile Drogenkonsumraum an den Start gehen wird und hoffen, damit Menschen zu erreichen, die durch das Raster bisheriger Angebote gefallen sind. Ziel ist, die gesundheitliche Lage von Konsumierenden zu verbessern und Überdosierungen oder gar Todesfälle zu verhindern.

Zudem machen wir im Land weiter Druck für die Schaffung der gesetzlichen Grundlage für Drug Checking. Der Stadtrat hatte dessen Etablierung auf Initiative der Linken im Jahr 2022 beschlossen, ein Modell wurde inzwischen mit vielen Beteiligten erarbeitet. Es braucht allerdings eine Landesverordnung und eine finanzielle Basis für dieses Instrument der Schadensminimierung.“

Pm, 19.7.25

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