Mit einem Appell wandte sich der Verband der Leipziger Clubs und Livemusikspielstätten LiveKommbinat e.V. am Dienstag an die Öffentlichkeit im Allgemeinen sowie an die Stadtverwaltung im Speziellen (https://gleft.de/5OV). Mit der auslaufenden Finanzierung der Stelle Koordinierung Nachtkultur – seit über einem Jahr von Kristin Marosi besetzt – steht die Arbeit der Botschaft der Nacht vor einer schwierigen Hürde. Die Koordinierungsstelle ist das Pendant des Fachbeauftragten für Nachtkultur, welche im Kulturamt angesiedelt und von Nils Fischer besetzt ist.
Anliegen und Aufgabe der Botschaft der Nacht und des darin angebundenen NachtRates besteht darin, die Situation der Club- und Livemusikspielstätten in Leipzig zu verbessern, Netzwerke zu schaffen und Sprachrohr für die Akteur*innen der Nacht zu sein, zu welchen neben Clubs und Co. unter anderen auch Spätis, die Polizei und Streetworker*innen gehören. Da eine Finanzierung der Koordinierungsstelle aus eigenen Kräften durch die Freie Szene nicht möglich ist, ist die Stadtverwaltung gefragt. Dazu mein Statement mit Mandy Gehrt:
„Leipzig ist bekannt für sein vielfältiges Nachtleben. Mit der Einrichtung der Botschaft der Nacht hat die Stadt bundesweit sogar eine Vorreiterrolle eingenommen. Clubkultur ist ein nicht zu unterschätzender Faktor für die hiesige Lebensqualität und gleichsam Reservoir für Kultur, Zusammenkommen und Kommunikation. Davon konnten wir uns zuletzt auf der Clubtour des Livekommbinats überzeugen. Und das, obwohl Clubs und Livespielstätten nach den Schließungen durch die Corona-Pandemie und sozialen Belastungen durch Preissteigerungen infolge von Inflation und Energiepreiskrise noch immer in schwierigen Fahrwassern sind!
Die Botschaft der Nacht, die auch die Koordinierungsstelle Nachtleben umfasst, ist ein wichtiger Motor, um die Belange der Clubszene in die Öffentlichkeit und an die Entscheidungsträger*innen zu tragen. Zudem haben sich die Akteure in den vergangenen Monaten für demokratische Bildung und Mobilisierung der Clubbesucher*innen engagiert.“
Mandy Gehrt, Sprecherin für Kultur der Fraktion, ergänzt: „Als Linksfraktion unterstützen wir das bundesweit einzigartige Modell von Nachtrat, Koordinierungsstelle und Fachbeauftragtem. Es sorgt für eine breite Teilhabe von Clubs und Livespielstätten, deren Nutzer*innen und Stadtverwaltung. Es wäre tragisch, sollte dieses Modell durch die Nicht-Finanzierung der Koordinierungsstelle ins Wanken kommen. Wir werden uns dafür stark machen, dass die Personalstelle weiter finanziert wird. Denn Clubkultur ist Kultur und ihre Absicherung gerade in schwierigen Zeiten auch ein Stück politischer Verantwortung.“
PM 16. Oktober 2024