Weiter flächendeckend Mietpreiserhöhungen – Drastische Entwicklung in Leipzig: Endlich gegensteuern!

In Sachsen wurden die Mieten 2024 flächendeckend erhöht. Das zeigt die Antwort des Infrastrukturministeriums auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Juliane Nagel (Drucksache 8/3981). Besonders drastische Preissprünge gab es in der Stadt Leipzig (plus 8,81 Prozent auf 9,26 Euro/qm Angebotsmiete im Median) und der Stadt Dresden (plus 5,14 Prozent auf 8,80 Euro). Auch im Umland der beiden Städte zogen die Preise an. Im Landkreis Nordsachsen mussten durchschnittlich 7,02 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden (plus 5,25 Prozent), im Landkreis Leipzig 6,91 Euro (plus 6,31 Prozent) und im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge fast 7 Euro (plus 2,95 Prozent). Mein Statement:

„Die Daten zur Entwicklung der Angebotsmieten zeigen, dass nicht nur die Großstädte Leipzig und Dresden betroffen sind. Längst ist ein klarer Umlandeffekt erkennbar: Die Landkreise Nordsachen und Leipzig wiesen hohe Mietenanstiege auf. Die Behauptung, dass es dabei allein um die beiden Kreisfreien Städte geht, ist widerlegt.

Das rigorose Geschäft mit dem Allgemeingut Wohnraum sticht besonders in der Stadt Leipzig hervor: Seit 2010 hat sich die Angebotsmiete pro Quadratmeter fast verdoppelt. Von 4,93 auf 9,26 Euro!

Die Mieten sind ins Verhältnis zu den Einkommen zu setzen, die in Sachsen vielerorts unterdurchschnittlich sind. Vor allem Alleinerziehende, Studierende, Azubis sowie Rentnerinnen und Rentner werden durch die hohen Wohnkosten mehr als andere belastet. In Leipzig mussten 2023 fast ein Fünftel der Mieterinnen und Mieter mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für die Wohnkosten aufwenden – 30 Prozent gelten als Obergrenze des Machbaren.

Als Linke fordern wir einen Booster für den sozialen Wohnungsbau. Die Förderbedingungen müssen so verändert werden, dass steigende Baukosten und Mieten in den Fördersätzen abgebildet werden, Sozialwohnungen dauerhaft bestehen bleiben und die Kommunen das Geld effektiv abrufen können. Die Förderung soll auch für Landkreise geöffnet werden, wie wir in einem Antrag (Drucksache 8/4162) fordern.

Dringend nötig ist zudem die Fortsetzung der Mietpreisbremse in Sachsen – sonst besteht die Gefahr der Erhöhung der Mieten über das vorgesehene Maß von 10 Prozent – und deren grundlegende Reform auf Bundesebene. In Sachsen läuft das Instrument zum 31. Dezember 2025 aus.

Als Linke streiten wir im Bund für einen Mietendeckel, der die Mietpreiserhöhungen wirksam eindämmt: mit Mietenstopp, Preisobergrenzen und Absenkung überhöhter Mieten.“

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