Maßvolle Erhöhung für Leipziger Fußballfanprojekt… leider abgelehnt

Der Haushaltsantrag von Stadträt*innen aus Linksfraktion, Grüner und SPD-Fraktion zur Stärkung des Leipziger Fußballfanprojektes ist bei den finalen Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2025/26 durchgefallen. Meine Rede zur Einbringung:

Seit 2012 haben wir in Leipzig ein gut aufgestelltes, nach anerkannten Fachstandards arbeitendes Fussballfanprojekt. Nach sehr langem Ringen übernahm damals der Träger Outlaw die Sozialarbeit mit den Fans der 4 relevanten Fanszenen der Stadt. In dieser Breite und mit der Betreuung und Begleitung von so verschiedenen Fanlagern ist das Leipziger Projekt bundesweit einmalig. Und mit Fug und Recht lässt sich sagen: Die Übernahme der Trägerschaft und die Arbeitsweise des Projektes hat sich mehr als bewährt.

Lassen Sie mich einen kurzen Blick auf Sinn und Zweck von Fanprojektarbeit werfen: Fußball entfaltet auch für junge Menschen in dieser Stadt eine hohe Anziehungskraft. Und es ist nicht nur der wöchentliche Gang ins Stadion. Es ist auch eine Lebensphilosophie, ein Ort von Freundschaften, aber auch Animositäten und Reibung. Es ist ein Sozialisationsraum. Und es ist und hat sich erwiesen, dass in diesem Setting eine sozialpädagogische Betreuung in Verantwortung der öffentlichen Hand ein wichtiges Mittel ist. Von Spieltagsbetreuung, demokratischer Bildung, Deeskalation, Unterstützung des Engagements der jungen Fans bis hin zu Einzelfallhilfen reicht die Palette der Arbeit der Fanprojekte. Gerade im Nachgang zu den Corona-bedingten Einschränkungen explodierte die Zahl junger Menschen, die ins Stadion strömten – Schief- und Problemlagen inklusive.

Sehr geehrte Kolleg*innen: Die Arbeit des Fussballfanprojektes wird von den jungen Menschen überaus geschätzt. Und auch wir als Stadträt*innen sind über den Beirat seit Anbeginn transparent in alle Entwicklungen einbezogen. Das Leipzig Fanprojekt ist ein wichtiger Netzwerkknotenpunkt im Leipziger Fußballgeschehen geworden. Und ist als Vermittler auch von Vereinen und Polizei akzeptiert.

Nun kurz zur Finanzierung: Fußballfanprojekte finanzieren sich aus Mitteln der öffentlichen Hand und des Fußballs. Den Betrag, den Kommunen und Länder zur Verfügung stellen, wird von DFB bzw. DFL verdoppelt. Darum geht es in dem von Einzelstadträt*innen vorgelegten Antrag nicht allein um 17.000 bzw 31 000 Euro kommunale Mittel, es geht auch um zusätzliche Finanzierungen, die damit nach Leipzig kämen. Die Mittelaufstockung an und für sich hat aber auch einen konkreten Zweck, nämlich die Fansozialarbeit beim 1. FC Lok personell. Der dort arbeitende Sozialpädagoge braucht eine Kollegin, um den Herausforderungen dieser Fanszene auch vor dem Hintergrund eines möglich Aufstiegs des Vereins bewältigen zu können. Hinzu kommt auch: Ohne eine Aufstockung werden die Qualitätsanforderungen an Fanprojekte nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit nicht mehr erfüllt.
In dem Sinne: Nehmen Sie sich ein Herz! Stärken sie mit ihrer Zustimmung die Fansozialarbeit mit jungen Fans!

Der Antrag wurde abgelehnt.

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