Unterstützung der Forderung nach einem „Social Center 4 all“

indexHeute abend wurden im Rahmen der Kampagne „Social center 4 all“ Räume der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in Leipzig besetzt.  Ich unterstütze das Anliegen der Kampagne für DIE LINKE. Warum habe ich der Leipziger Zeitung vor kurzem erzählt

 

Zum Anliegen der Kampagne/ Braucht Leipzig so ein Zentrum?

Ja, es gibt Bedarf. Das geforderte soziale Zentrum grenzt sich von bestehenden Einrichtungen dadurch ab, dass es tatsächlich autonom sein will. O-Ton: „fernab von jeglicher Verwaltung durch Behörden oder Wachdienste“. Die Kampagne greift ja auch das Problem der mangelhaften menschenwürdigen Unterbringung von Geflüchteten auf und weist darauf hin, dass es ausreichend Gebäude und auch Wohnungen gibt und dass die Zivilgesellschaft in den letzten Monaten quasi staatliche Arbeit geleistet hat.
Das Zentrum soll aber ein echter Freiraum sein, in dem Menschen einfach Menschen sein können und Unterstützung bekommen, ohne behördliche Anforderungen oder Fragen nach Herkunft, Aufenthaltsstatus, sozialem Hintergrund, ohne Registierungs- und sonstige Kontrollprozedere. In dem von Refugees initiierten Camp vor der Messehalle 4 war bereits ein solcher Freiraum von den Zumutungen der Halle selbst geschaffen worden.
Nun ein befestigtes Haus zu fordern, als sozialen Ort, nicht nur für Geflüchtete, würde ich für DIE LINKE unterstützen.

Erwartungen an die Stadt bezüglich des Anliegens der Kampagne

Zusammensetzen, kommunizieren, Lösungen suchen und auch der kritischen Zivilgesellschaft mal etwas zurückgeben für ihr Engagement. Das fände ich richtig. Doch dies scheint kaum greifbar.. vor Jahren gab es eine Kampagne für ein alternatives Jugendzentrum in Leipzig-Grünau. Diese Forderung hat die Stadt lange nicht gehört.Es gab Demos, Besuche beim damaligen Jugenddezernenten, die selbstständige Suche nach Räumen etc – schliesslich gabs das Zentrum, aber das hat (zu) lange gedauert.

Besetzung?

Dass es dazu nicht kommt, hätte die Stadt ja selbst in der Hand. Man könnte sich natürlich gedeihlich an dieser Forderung aufhängen. Für mich stellt sich eher die Frage: Wie kann es sein, dass große Gebäude wie die ehemalige Kinderklinik in Reudnitz oder das Astoria am Ring zum Teil jahrelang leer stehen, damit vielleicht noch Geld gemacht wird und
Menschen auf der anderen Seite auf der Straße oder in Zelten leben müssen. Die Inbesitznahme eines nicht genutzten Hauses wäre vor diesem Hintergrund für mich eher ein Akt des zivilen Ungehorsams. Und nicht zuletzt gibt es auch in Sachsen für die öffentliche Hand die Möglichkeit Privathäuser im Notfall zu beschlagnahmen.

>>> Link zur Kampagne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.